Die Ortsrichter in chronologischer Reihe

Nachdem der Pressnitzer Pass ein alter Handelsweg war, etablierte sich schon sehr früh ein Ortsgericht. Dies ging erst mit den Reformen 1848 verloren, denn es wurde an die neuen Gerichte in den Kreisstädten abgegeben.

Der erste Ortsrichter war

1550 Matthes Richter

Der Richter war verantwortlich für das Gemeindevermögen.

Der Richter hatte an seiner Seite auch Geschworene, deren Spruch oftmals sehr entscheidend war.

Hier die Auflistung:

Name d. Richters

Amtszeit

Name d. Richters

Amtszeit

Matthes Richter

1550, 1553,1558

Johann Landrock

1740

Brosius Neukircher

1563,1565, 1566, 1569 und 1582

Franz Peinelt

1741-1747

Urban Richter

1579

Christian Rimpl

1755-1760

Kaspar Hahn

1583, 1585, 1587

Johann Christoph Löffler

1763, 1765

Andreas Richter

1596

Josef Schlosser

1767, 1769

Elias Richter

1628

Lorenz Peinelt

1770

Hannß Öser

1620, 1636

Gottfried Tobisch

1771

Christoph Panhans sen.

1671

Michl Schuster

1772, 1773

Georg Köhler

1709

Gottfried Tobisch

1776, 1781-1783, 1785, 1787, 1800

Franz Peinelt

1714, 1715, 1717-1724

Michael Tobisch #178

1805, 1807

Johann Peinelt

1725

Franz Panhans

1811, 1813


Johann Landrock

1725, 1727

Franz Hahn

1818

Franz Peinelt

1728, 1729

Michl Bach

1821

Michael Schuster

1736, 1737

Franz Hahn

1829, 1830



Ein Gerichtsbrief:

dazu muss man erläutern, daß der Grundherr der 1545 gebildeten Kameralherrschaft Pressnitz der König v. Böhmen war, der seit 1556 in Personalunion als Kaiser in Wien residierte.

1667 Eingabe bei Gericht Reischdorf wegen Robotleistung... und die ergötzliche Antwort in der Anrede.....

Wir Matthias von Gottes gnaden erwälter röm. Kaiser zu allen Zeiten mehrerer des Reiches in Germanien, zu Hungar, Beheimb, Dalmatien, Croatien und Slawonien und Khunig Erzherzog zu Österreich, Herzog z. Burgundt, zu Steyer, Cärndten, Crain, Wiertemberg und Tegh und Fürst zu Schwaben, Marggraff zu Lausig gefürsteter Graff zu Habsburg, zu Tyrol, zu Pfierdt, zu Kyburg und zu Görz, Landgraf in Elsaß, Marggraf des Heiligen Römischen Reiches ob d. Enns und zu Burgaw, Herr auf der Windischen March zu Pertenaw und Salm ex bekhennen effentlich mit diesen Brieff und thuen khundt Allermenniglich das......



bei einer Gerichtsverhandlung 27.9.1805

Richter: Michael Tobisch #178

Geschworene: Johann Schlosser #172, Franz Heger #179, Franz Landrock #183, Josef Schlosser #131, Johann Iser #52, Anton Panhans #98



Nachdem der Richter auch für das Gemeindevermögen zuständig war, will ich ein wenig auflisten, welche Abgaben es so damals gab:

Jeder Hofbesitzer musste um 1780 bezahlen:

Dezimation.......d. Zehnte f. d. Pfarrer

Weidegeld.....Entlohnung für den Gemeindehirt

Rauchfangkehrerabgabe

Nachtwächterabgabe

Beitrag zur Schullehrerbesoldung

Kasernenbeitrag für unterbliebene Einquartierung

Beitrag zum Holzstraßenbau

das waren somit rund pro ¼ Hube 10 Gulden plus Steuern plus Robotleistung

wenn man diese Zahlungen auch einschließt waren das pro ¼ Hube rund 20 Gulden, was dem Wert einer fetten Kuh entspricht.